Eine Ära geht nach über 92 Jahren zu Ende! Die Ära der „Ton-Rundfunksender mit Amplitudenmodulation“ auf der Mittelwelle!
Am 22. Dezember 1920 fand die erste Rundfunkübertragung der Deutschen Reichspost vom Sender Königs Wusterhausen mit einem Weihnachtskonzert statt. Am 29. Oktober 1923 wurde erste öffentliche Radiosendung aus dem VOX-Haus in Berlin ausgestrahlt. Der Zeitpunkt wird auch als die Geburtsstunde des Rundfunks bezeichnet. Mit der Nutzung der Lang- und Mittelwellen für den Rundfunk wurde einem breiten Teil der Bevölkerung die Möglichkeit eröffnet die Radiosignale auch mit zunächst einfachen Empfangsgeräten (wie Detektor- oder Audionempfänger) zu empfangen. Den Höhepunkt erreichte die Zahl der Mittelwellensender während des Kalten Kriegs in den 1970er Jahren. Die Mittelwelle ermöglichte ja nicht nur die Versorgung der eigenen Bevölkerung sondern auch weite Überstrahlungen der jeweils anderen Staatsgebiete. Nach der Vereinigung Deutschlands wurden rasch viele dieser Sendeanlagen Zug um Zug abgeschaltet. Am 31. Dezember 2015 werden nun die letzten noch verbliebenen deutschsprachigen Mittelwellensender mit dem Programm des Deutschlandfunks ihren Betrieb einstellen. Die letzten rot-weiß gestrichenen, hohen und schlanken selbststrahlenden Sendemasten werden damit aus dem Landschaftsbild verschwinden.