Umbau-Arbeiten an DB0DT auf der Fuchskaute (Westerwald)

Auf der QRG 438,8625 MHz war es lange Zeit ruhig, nur der tägliche Anruf von Gerald (DB5WY) morgens um 5:00 Uhr auf seinem täglichen Arbeitsweg nach Frankfurt unterbrach diese Stille.

Das Frühjahr ist ja bekanntlich die Jahreszeit, in der die OM´s wieder Leben in ihren Knochen verspüren und es den Hobbygärtnern gleichmachen, sie restaurieren ihren im Winter in Mitleidenschaft gekommenen Antennenwald und bearbeiten Ihre „Äcker“ für neue Relais.

Die sprichwörtliche meditative Ruhe wurde im Frühjahr durch eine Gruppe betagter Funkamateure unterbrochen, welche ein Digital-Relais auf unserer QRG betreiben wollten. Nun war guter Rat teuer, denn Sie argumentierten „Wir hören euch nicht“. Wir, die Nutzer von DB0DT, konnten Sie dafür sehr gut hören. Unsere Stille war nun durch ihre digitalen „Klangschalen“ unterbrochen worden. Glücklicherweise konnte im konstruktiven Dialog mit der BNetzA eine Lösung gefunden werden, und die „meditative Stille“ wurde wieder hergestellt.

Aber was nun? Wie kann man den analogen „Rauschefunk“ (Anm. der Autor meint FM-Funk) wieder attraktiv machen? Wie bekommt man wieder Aktivität auf die QRG?

Als erstes die Ärmel hochkrempeln und anfangen!

Antenne DB0DT

Auf der Spitze ist die S/E-Antenne von DB0DT montiert

So wurde die Relais-Antenne von DB0DT einer Revision unterzogen. Die Bedingungen im Westerwald stellen an das zu verwendende Material hohe Ansprüche. Neben einer Reinigung aller Kontakte wurde die Antenne wieder wasserdicht versiegelt, so dass diese nun auch extreme Wetterlagen unbeschadet überleben sollte. Hier haben tatkräftig die Mitglieder des OV F72 rund um deren OVV Karsten DG7KAD für den Auf- und Abbau gesorgt.

Die altbekannte Reichweite von DB0DT konnte nun wiederhergestellt werden, aber wie erreicht man Funkaktivität, war die entscheidende Frage?

Ausbreitungskarte

Dunkelblau=>S1-2, Rot >=S9+20db, Radius 100 km

Hier kam ich nun mit Sebastian DL1ESK ins Gespräch. Basti unterhält in Wuppertal das „Rausche-Relais“ DB0CA, auf dem man sage und staune Funk-Aktivität feststellen kann.

Sicherlich ist jedes Gespräch dort nicht höchst technisch oder besonders anspruchsvoll, aber hier macht der Mix das Konzept erfolgreich.

Gemeinsam konnte ich zusammen mit Basti ein Konzept erstellen, welches mir und ihm sowie in Kürze auch einem weiteren reichweitenstarken „Rausche-Relais“ die Möglichkeit gibt, den analogen Relais-Funk attraktiver zu gestalten.

DB0CA sowie DB0DT sind beides reichweitenstarke Umsetzer mit jeweils einem Radius von knapp 100 km. In einem ersten Test wurden beide Relais über eine Repeaterbox via SvxLink miteinander verbunden.

Aufgrund von technischen Limitierungen auf DB0DT-Seite wurde der erste Pitch mit einem eingeschränkten System eingeführt, und siehe da, nach einigen kritischen Stimmen war doch tatsächlich Aktivität auf beiden Umsetzern festzustellen.

Neben den festen Gesprächsrunden haben sich nach ca. vier Wochen auch neue Umsetzer-unabhängige Gruppen gefunden. Jeder CQ- Ruf auf dem Relais-Verbund wird nun gehört und beantwortet, welche aber auch am persönlichen Einsatz unserer „hardcore Ömer“ wie dem Kalle zu verdanken sind.

Nun ging es an die Modernisierung von DB0DT. Nach zahlreichen Telefonaten haben Basti und sein Auszubildender (ich) die Technik von DB0DT auf eine verkabelte Svx-Anbindung umgerüstet sowie die Optimierung einiger RF- und Audio-Parameter durchgeführt.

Ebenso wurde ein Vorverstärker in den RX eingebaut, der die Empfindlichkeit um einiges erhöht hat und Rauscheinbrüche beim Empfang mobiler Stationen reduziert. Weiterhin sind wir einem technischen Tipp von Roland DH1OR aus Remscheid nachgegangen und haben diesen umgesetzt. Laut Basti soll DB0DT im „Funkkompetenzzentrum“ Remscheid an Orten zu öffnen sein, an denen es vorher nicht ging. Sicherlich gibt es die ein oder andere Optimierung, die noch durchzuführen ist, aber wir haben Ziel 1 erreicht: „Analoge Funk-Aktivität“.

Der Relais-Verbund ist durchgehend vom Münsterland bis hinter Frankfurt sowie vom linken Niederrhein über die Eifel, den Hunsrück bis herüber nach Dortmund, Siegen, Meinerzhagen und bis zur Grenze zu Baunatal und Marburg zu hören und zu arbeiten.

Man munkelt sogar selbst in Seligenstadt, aber das ist mehr ein Augenzwinkern an die Funkfreunde dort.

Der Relais-Verbund ist auch über das Echolink-System mit der Noden-Nummer 872388 erreichbar.

Ein weiteres reichweitenstarkes Relais aus Norddeutschland wird in Kürze folgen, so dass wir im Relaisverbund eine nahezu Deutschlandweite Nord-Süd Versorgung gewährleisten und somit hoffentlich viele nette und informative Gesprächsrunden erwarten können.

awdh und rauscht es bei dir wieder? DL2JMK Sysop DB0DT

Diesen Beitrag haben wir von Martin, DL2JMK, erhalten.

Dieser Beitrag wurde unter Funkbetrieb veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert